Lichtenberg

Gesundheitstipp des Sana Klinikums Lichtenberg: Was macht unbehandelten Bluthochdruck so gefährlich

Bluthochdruck – eine stille Gefahr

In etwa jeder dritte Deutsche leidet unter Bluthochdruck – Tendenz steigend. Viele Betroffene nehmen die Krankheit auf die leichte Schulter und lassen sie nicht behandeln. Die Gründe: Eine arterielle Hypertonie, so der medizinische Fachbegriff, ist eine eher stille Gefahr, tut nicht weh und zeigt anfangs oft keine Symptome. Unbehandelt kann sie aber zu schweren Folgeerkrankungen führen und letztlich einen Herzinfarkt oder Schlaganfall verursachen. Was es zu beachten gilt, das erklärt Prof. Dr. Adrian C. Borges von der Klinik für Innere Medizin II am Sana Klinikum Lichtenberg.

 

Was genau ist eigentlich der Blutdruck?
Prof. Dr. Borges: Das ist der Druck, mit dem das Herz das Blut durch die Arterien pumpt. Der Blutdruck ist abhängig von der vom Herzen gepumpten Blutmenge, der Dehnbarkeit der großen Gefäße sowie von dem Strömungswiderstand in den kleinen Gefäßen. Verschiedene Hormone beeinflussen ihn. Er steigt bei z. B. Stress oder körperlicher Aktivität oder und sinkt, wenn wir schlafen. Bei gesunden Menschen pendelt er sich stets im Normalbereich ein.

Wie kommt es, dass immer mehr Menschen an Bluthochdruck leiden?
Das Alter spielt dabei eine wichtige Rolle, dies ist am ehesten durch die Abnahme der Dehnbarkeit der großen Gefäße bedingt. Großen Einfluss hat zudem der Lebensstil, so können zum Beispiel Übergewicht, Bewegungsmangel oder das Rauchen schon im jüngeren Lebensalter den Bluthochdruck begünstigen. Außerdem gibt es einen Zusammenhang mit der erblichen Veranlagung.

Was macht zu hohen Blutdruck so gefährlich?
Das Tückische ist eben, dass Bluthochdruck meist keine Beschwerden verursacht, viele Betroffene sich also gesund fühlen. Das ist insofern fatal, als die arterielle Hypertonie teils lebensbedrohliche Langzeitfolgen haben kann. Durch den dauerhaft erhöhten Blutdruck werden Organe und Gefäße übermäßig belastet und langfristig geschädigt. Die Folgen eines länger bestehenden und unzureichend therapierten Bluthochdruckes sind massiv – es drohen Herzinfarkt, Herzschwäche, Schlaganfall und vieles mehr. Dafür reicht übrigens schon ein nur leicht erhöhter Blutdruck.

Ab wann ist der Blutdruck zu hoch?
Bluthochdruck liegt dann vor, wenn durch einen Arzt in der sogenannten »Praxismessung« wiederholt Blutdruckwerte von 140/90 mm Hg oder höher zu mindestens zwei verschiedenen Zeitpunkten gemessen werden. Auch wenn nur einer der beiden Werte erhöht ist, handelt es sich um Bluthochdruck. Der Blutdruck, der zu Hause selbst gemessen wird, sollte stets unter 135/85 mm Hg liegen.

Was kann man selbst tun?
Es gibt viele Faktoren, die Bluthochdruck bedingen. Manche – wie z. B. das Alter oder die erbliche Veranlagung – können nicht vom Patienten selbst beeinflusst werden. Andere hingegen lassen sich mit einem gesunden Lebensstil reduzieren oder sogar ganz eliminieren. Allgemein gilt: wenn überhaupt dann trinken Sie Alkohol nur in geringen Mengen (1 Glas Wein pro Tag oder ein Glas Bier pro Tag). Essen Sie wenig Salz. Ernähren Sie sich generell gesund. Rauchen Sie nicht. Reduzieren Sie Übergewicht. Bauen Sie Stress ab und machen Sie regelmäßig Sport im Sinne von leichtem Ausdauertraining, am besten zweimal bis dreimal in der Woche, zum Beispiel Wandern, Laufen oder Schwimmen.

Wie kann Bluthochdruck behandelt werden?
Wenn der Verzicht auf Zigaretten, Gewichtsreduzierung und eine Ernährungsumstellung nicht hilft, greifen wir zu Medikamenten. Es gibt verschiedene Wirkstoffe, die der Arzt kombinieren muss, um einen Behandlungserfolg schnell zu erreichen und somit die Folgen des Bluthochdrucks zu verhindern. Heute werden verschiedene Wirkstoffe in einer einzigen Tablette kombiniert und damit die Einnahme vereinfacht. Das soll die Motivation und Therapietreue der Betroffenen steigern. Letzteres ist Voraussetzung dafür, dass die Behandlung funktioniert und gut vertragen wird.

Arnd-Oliver Noack
Referent Unternehmenskommunikation
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